Ein Priester sollte nicht undercover unterwegs sein

Ein Priester sollte nicht undercover unterwegs sein

Klare Antworten auf die Frage, warum ein Priestergewand wichtig ist!

Frage: Wie wichtig ist für Priester Ästhetik & Qualität der Kleidung?

Die Qualität sollte so sein, dass es lange hält und seinen Zweck erfüllt.
Dann sollte die Priesterbekleidung eine gewisse Schlichtheit und Eleganz aufweisen.
Das widerspricht sich übrigens nicht; die meisten Kleidungsstücke, die schlicht sind, sind auch elegant. Dabei sollte man als Priester nie vergessen, dass das äußere Erscheinungsbild ja auch eine Hilfe ist für den Menschen, der mir begegnet. Ein Priester sollte nicht „undercover“ unterwegs sein, außer in extremen Verfolgungssituationen.

Frage: Welche Zwecke soll die Priesterbekleidung noch erfüllen?

Selbstdisziplinierung. Wenn ich weiß, dass ich auch äußerlich für eine Sache stehe, benehme ich mich anders und rede anders. Ich nehme mich mehr an die Kandare.

Frage: Dennoch wirkt diese Kleidungsordnung auf so manchen in
unserer säkularisierten Gesellschaft wie aus der Zeit gefallen. Wieso ändert sich daran so wenig?

Es hat erhebliche Änderungen gegeben! Im 19. Jahrhundert, unter Pius IX. gab es die große Neuordnung der klerikalen Ehrenränge und auch des äußeren Erscheinungsbildes von Bischöfen und Kardinälen. Heute noch spricht man bei der einfachen Bischofskleidung vom „abito piano“ [„einfacher Habit“; Anm. d. Red.]. 1969 hat dann Paul VI. eine ganz drastische
Neuordnung vorgenommen, die nur noch drei Ehrenränge übrig ließ und auch völlig neue und vereinfachte Kleidungsregeln. Papst Franziskus hat die Regeln wieder geändert, so dass de facto nur noch Päpstliche Diplomaten die klerikalen Auszeichnungsränge erhalten können. Es ist also schon eine starke Entwicklung da.

Frage: Papst Franziskus steht für einen nüchternen, einfachen Stil. Wie verträgt sich das mit einer so aufwändigen und strengen Kleiderordnung?

Diese Kleiderordnung ist nicht aufwändig. Ein Talar ist in der Regel billiger als ein Anzug und ein Kollarhemd kostet längst nicht so viel wie ein ziviles Markenhemd, zu dem Sie ja dann noch eine Krawatte brauchen. Und zum Papst: Franziskus ist Ordensmann. Er ist Jesuit auch in seinem ganzen ästhetischen Stil. Das bedeutet, dass er selbst sehr einfach lebt und auch wohl kein ausgeprägtes Verhältnis zu traditionellen Distinktionen hat. Das bedeutet aber nicht, dass er seinen persönlichen ästhetischen Geschmack anderen verpflichtend aufdrängt. Die „heilige Indifferenz“ ist halt typisch jesuitisch.

Frage: Ist es also legitim, dass es unter Priestern unterschiedliche Ausdrucksformen auch im Kleidungsstil gibt?

Ja natürlich! Die katholische Kirche steht für Pluralismus, für ein buntes, vielfältiges Outfit. Das schlägt sich auch nieder im wohlgeordneten Pluralismus der klerikalen Kleidung. Im Gegensatz dazu gibt es geradezu
einen Wildwuchs in anderen religiösen Gemeinschaften, wo kunterbunte Stolen oder Phantasiegewänder auftauchen. Gerade in anderen christlichen Konfessionen gibt es beinahe eine Entwicklung hin zum klerikalen Wolpertinger. Das gibt es bei uns nicht und das ist auch ein Verdienst dieser relativ einfachen Ordnung.

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Priesterkleidung: Black is beautiful

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Warum tragen Priester eigentlich Schwarz?

Priester – Die Farbe Schwarz ist allgemein zu unrecht etwas negativ behaftet und wird mit Tod und Trauer in Verbindung gebracht. Weshalb tragen sie dann ausgerechnet Priester als Verkünder der frohen Botschaft im Alltag? Mit der dunkelsten aller Farben werden nicht unbedingt die glücklichen Ereignisse im Leben oder die guten Eigenschaften eines Menschen in Verbindung gebracht. Schwarz ist zudem die Farbe, die mit Unrecht, dem Verbotenen assoziiert wird – man denke an den Schwarzmarkt oder das Schwarzfahren. Entsprechend ihrer Verknüpfung mit dem „Finsteren“ im Leben, hat sich die Farbe auch stark in der Bekleidung niedergeschlagen: Als Zeichen der Faszination für die Themen Tod und Vergänglichkeit ist Schwarz etwa die Leitfarbe der sogenannten Gothic-Kultur. Dementsprechend muss es schon ein wenig verwundern, dass gerade Priester – die Überbringer einer lebensbejahenden, frohen Botschaft – im Alltag meist Schwarz tragen. „Die Kleriker haben gemäß den von der Bischofskonferenz erlassenen Normen und den rechtmäßigen örtlichen Gewohnheiten eine geziemende kirchliche Kleidung zu tragen.“ Das und nur das formuliert das Kirchenrecht zur priesterlichen Kleidung (CIC, Can. 284). Woher kommt also das Schwarz? In den ersten Jahrhunderten trugen Priester tatsächlich keine Kleidung, die sie von den Laien unterschieden hätte. Im Alltag trugen die Priester zunächst die allgemein übliche Kleidung. Nur: Der Klerus ging nicht mit der Mode. Während sich die Alltagskleidung der Menschen im Laufe der Jahrhunderte wandelte, verblieben die Geistlichen bei Gewändern aus dem Römischen Reich, die Namen wie Tunika oder Toga trugen. 

Andere Kleider, andere Sitten

Ab dem zwölften Jahrhundert begannen die Priester bewusst damit, einheitlich ein römisches, knöchellanges Obergewand zu tragen, um sich von den Laien optisch abzugrenzen. Dazu gab es kurze Zeit später auch erste kirchliche Vorschriften, die eine entsprechende Gewandung verlangten. Diese Form des Talars war der Vorläufer der heute bekannten Soutane und unterschied sich noch ein wenig von ihr: Es handelte sich um ein umhangähnliches Kleidungsstück, das auf Hüfthöhe mit einer Schärpe zusammengebunden wurde; ein Kollar – den weißen Priesterkragen – gab es zu der Zeit auch noch nicht. 

Und Schwarz?

Die Farbe wurde von der Kirche nicht festgelegt. Vielmehr war sie damals am günstigsten herzustellen und wurde deshalb als passend für einen einfachen Gemeindepriester angesehen. Höhere Kleriker trugen andere Farben; der Papst begann etwa ab Mitte des 16. Jahrhunderts vornehmlich die Farbe Weiß zu tragen. Die schwarze Soutane in ihrer heutigen Form wird im 17. Jahrhundert zur Regel und bis in die Gegenwart von zahlreichen Priestern getragen. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein war sie fast flächendeckend das einheitliche Kleidungsstück des Klerus. Heute kommen durch Bestimmungen der einzelnen Bischofskonferenzen auch andere Formen der Bekleidung vor. Hierzulande sieht man Kleriker häufig mit schwarzem Jackett, dunklem Hemd – inklusive eines weißen Priesterkragens –, schwarzer Hose und schwarzen Schuhen bekleidet. 

Der Geistliche muss in der Öffentlichkeit durch seine Kleidung eindeutig als solcher erkennbar sein.“ In diesem letzten Satz steckt der tiefere Sinn einer – mehr oder weniger – einheitlichen Kleidung für Priester. Sie macht ihn für alle Menschen als Priester erkennbar und ist somit auch Ausdruck seines Glaubens und Hirtendienstes, seiner Zugehörigkeit zu Gott und der Kirche. Kleidung als Credo gewissermaßen. 

Schwarz – allgemein negativ behaftet – kann dabei auch positiv gewertet werden: Es ist Zeichen der Einfachheit und der Demut – Tugenden, die der Priester im Leben nachahmen soll. Doch auch das Düstere der Farbe hat Symbolwert: Die Priester sollen tot sein für die Sünde, jeden Tag ihr Kreuz auf sich nehmen und sich aufopfern für die ihnen anvertrauten Gläubigen. Insofern war, ist und bleibt die Farbe eine durchaus passende. Oder um im Bild zu bleiben: Die Kirche hat damit ins Schwarze getroffen. 

Gut zu Wissen:

 

Soutane Der Begriff Soutane leitet sich vom französischen „sous“ („unter“) ab. Somit handelt es sich ursprünglich um ein Untergewand, das aber zum typischen Obergewand von Geistlichen verschiedener Konfessionen (auch Kopten und Anglikaner) wurde. Im Gegensatz zum Talar ist die Soutane auf Taille gearbeitet und vorne mit 33 Knöpfen zugeknöpft – entsprechend den 33 Lebensjahren Jesu Christi; zusammengehalten wird sie mit einem Zingulum (Gürtel). Die Farbe entspricht dem Rang des Klerikers: Gewöhnliche Priester tragen – wie auch zum Teil Priesteramtskandidaten und Diakone – eine schwarze Soutane; in heißeren Regionen der Erde kann sie weiß sein. Der Papst trägt immer Weiß, Kardinäle tragen Rot, Bischöfe Violett; wobei die beiden letztgenannten häufig mit schwarzer Soutane und einem Zingulum in den entsprechenden Farben bekleidet sind. Darüber hinaus tragen manche Ordensleute, auch die nicht Priester sind, ebenfalls eine Soutane. (tmg) 

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